Heute möchte ich euch Patchwork aus Rußland vorstellen. Erinnert wurde ich daran, als ich Ende Januar 4 Mal nach München zur Polioklinik mußte, und den Weg vom Bahnhof mit der U-Bahn zu fahren hatte. Vorher sagte mir hier jemand: "Nimm lieber ein Taxi, die U-Bahn ist sehr unübersichtlich zu benutzen, ich habe es nicht geschafft."
Da fiel mir Moskau und das Patchwork wieder ein. 2006 haben mein Mann und ich eine Fluss-Kreuzfahrt von Moskau nach Petersburg gemacht.
Vorher hatte ich im Internet nach Patchwork in Moskau und Petersburg gegoogelt und tatsächlich Fotos und eine Anschrift in Moskau gefunden. In Petersburg fand ich leider Nichts. Mein English zusammen kratzend hatte ich hingeschrieben, das ich eben 2 Tage in Moskau sei und ein Tag davon Programm frei sei und ich gerne jemand treffen würde. Voller Spannung habe ich abgewartet, ob etwas geschah.
Und tatsächlich, eine englisch sprachige Mail kam zurück und wir vereinbahrten an dem Tag einen Besuch. Aber sie wollten nicht zu uns in den Hafen kommen, wo wir auf dem Schiff übernachten würden, sondern wir sollten mit der U-Bahn zu Ihnen kommen, sie würden uns sicherheitshalber an der Haltestelle abholen.
Gesagt, getan. Nur, so einfach war es nicht, denn bekanntlich hat Rußland kyrillische Buchstaben und ist daher schlecht für uns zu lesen. Mein Mann hat also vorher das russische Alphabeth geübt. Dann sind wir mit einer Karte zur U-Bahn gelaufen, was hin auch ganz gut klappte. Wir mußten in eine U-Bahn einsteigen und dann an einem Ort umsteigen in eine andere U-Bahn. Und dann am richtigen Ort aussteigen.
Ich hab also die U-Bahnkarte gehalten und geschaut wieviel Haltestellen und mein Mann hat an jeder Haltestelle versucht den Namen zu lesen ob wir richtig waren. Einmal haben alle Leute neben mir auf meiner Karte mitgeschaut, ich hab auf die Haltestelle getippt wo wir hinwollten und alle Leute haben dann aufgeregt gerufen als die Haltestelle kam.
Nun ja, wir haben auch das Umsteigen geschafft und kamen glücklich an. Da wir vorher ausgemacht hatten welche Kleidung ich tragen würde, wurden wir auch von der Abholerin gefunden, in ein Auto gequetscht und zu einem Büro mit einem Zimmer als Patchworkgeschäft gefahren.
Im Büro trafen wir dann eine 2. Russin, die aber nur russisch sprach. Unsere Abholerin sprach englisch und hatte mir auch auf meine Mail.geantwortet. Nun, sie haben sich beide sehr gefreut uns zu sehen, und zeigten uns stolz ihre Räume. Gerne durfte ich auch alles Patchwork fotografieren was dort hing.
Sie erzählten uns das sie eine kleine Gilde seien und wollten von uns viel über Patchwork in Deutschland wissen. Kaffee und Gebäck hatten sie für uns vorbereitet. Es war ein dauerndes Übersetzen. Ich übersetzte meinem Mann, was sie auf Englisch gesagt hatten, sie übersetzte jeweils der anderen Russin worüber wir sprachen. Fehlten die Worte, mußte Zeichensprache herhalten.
Ein Raum war dort als kleines Geschäft eingerichtet. In Regalen lagen Quilts die verkauft werden sollten. Sie erzählten uns das dort jede/r der in dieser Gilde ist, seine Quilts die er verkaufen will, dort abgeben kann. Sie übernehmen dann für den Verkauf.
Nach ca. 2 Stunden machten wir uns dann auf den Rückweg, welchen wir dann auch wieder fanden. Aber, da wir an einem anderen Ausgang aus der U-Bahn kamen als wir reingegangen waren, haben wir uns total verlaufen und fanden den Rückweg nicht.
Wir haben dann einen Russen angesprochen, der zwar kein Englisch konnte, aber nachdem wir mit Zeichensprache und Visitenkarte des Schiffes unser Ziel rüber gebracht haben, ging er ein Stück mit uns, bis er uns ebenfalls per Zeichensprache den Rest des Weges erklären konnte. So kamen wir dann doch wieder zum Schiff zurück und waren stolz, uns in Moskau mit der U-Bahn so gut zurecht gefunden zu haben.
Als ich an dieses Erlebnis zurück dachte, dachte ich: Wenn wir das in Moskau geschafft haben, wo wir die Sprache und die Schrift nicht konnten, werde ich es wohl schaffen hier in München mit der U-Bahn zurecht zu kommen. Und so war es auch. Ich habe es an allen Tagen geschafft, obwohl ich ebenfalls jeweils umsteigen mußte.
Zm Abschied habe ich in Moskau diesen Engel bekommen.
So, dies war mei Erlebnis in Moskau. Ein anderes Mal zeige ich euch noch Patchwork das wir unterwegs gesehen haben.
2 Kommentare:
Wenn einer eine Reise macht, dann kann er was erzählen. Toll was Ihr in Moskau so erlebt habt. Es ist schön zu hören das es doch überall hilfsbereite Menschen gibt.
LG Ilse
Danke für deinen interessanten Reisebericht und die Fotos aus Moskau!
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