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12.04.09

Ostern und sein Brauchtum in Deutschland


Osterbrunnen in Donauwörth 2009


Der Herr ist auferstanden! Er ist wahrhaftig auferstanden!


Mit diesem Ostergruß begrüßten sich die Christen früher, und es war ein einziger Osterjubel!
Denn ohne die Auferstehung hätte das Sterben Jesu keinen Sinn gehabt und unsere Schuld wäre nicht vergeben gewesen. Wir Christen glauben das, weil Jesus auferstand, wir einst auferstehen werden! Und deshalb ist Ostern ein sehr frohes, freudiges Fest!



Was aber hat das Osterei mit Ostern zu tun?

Das Ei ist eine der ältesten religiösesten Sinnbilder und hat eine Vielzahl von Bedeutungen: so gilt das Ei in besonderer Weise als Symbol der Fruchtbarkeit, Geburt und damit auch des Ursprungs der Welt und des Lebens. Bereits die Germanen gaben ihren Verstorbenen in der Hoffnung auf neues Leben Eier mit ins Grab. Denn ihrem Glauben zufolge ist im Ei neues Leben eingeschlossen.



Der Brauch Eier zum Osterfest zu bemalen und zu verschenken hat verschiedene Ursprünge. So ist zum Beispiel bekannt, dass im Mittelalter an einen feststehenden Zahlungstermin, dem Gründonnerstag, den Grundherren Eier als Sachleistung bzw. Steuer für das gepachtet Land überreicht wurden. Nun war das aber gerade in der Osterzeit sehr schwierig, da ja die Fastenzeit vorausging, in der keine Eier gegessen werden durften. Also wurden sie bis Ostern aufbewahrt und da war dann ein großer Teil schlecht. Somit war es schwierig den Zins zu bezahlen. Da kam eine alte Bäuerin auf den Gedanken die Eier durch kochen haltbarer zu machen, und zur Unterscheidung von den ungekochten Eiern kochte sie verschieden farbene Kräuter mit. So z.B. Zwiebelschalen um gelbe Farbe zu erhalten, und andere Kräuter. So konnte sie nach der Fastenzeit ihren Zins zahlen. Sie behielt sogar einige Eier übrig, die sie auf dem Markt als sogenannte "Glückseier" verkaufte, und sie so sehr schnell los wurde. Eine andere Erklärung sagt das die Juden nach einem trauerfall fasteten. Beim "Fastenbrechen" nimmt man als erstes ein Ei zu sich, um deutlich zu machen dass die Trauerzeit vorbei ist. Das Ei galt als Symbol des Lebens.



Etwa seit dem 13. Jahrhundert ist Rot die traditionelle Farbe für das Ei in der westlichen Kultur, denn Rot symbolisiert die Farbe des Blutes Christi und damit des Lebens, des Sieges und auch der Vergebung von Schuld. In Osteuropa findet man oft goldene Eier, als Zeichen der Kostbarkeit. Mit welchen Farben in welcher Technik heute Eier verziert werden, liegt in der Geschichte der jeweiligen Religion begründet. Weit über Europa hinaus bekannt sind zum Beispiel die in sorbischen Lausitz und in den slawisch geprägten Teilen Europas kunstvoll verzierte Kratz-Eier. So kann man hier z.B. Ukrainische Ostereier und deren Herrstellung sehen.



Osterbrunnen – Eier überall!

In manchen Orten und Gemeinden werden jedes Jahr zu Ostern die Brunnen festlich mit vielen Ostereiern geschmückt. Die bunt bemalten Eier sollen als Fruchtbarkeitssymbole das Wasser ehren. Dieser Brauch geht wahrscheinlich bis in die heidnische Zeit zurück, in der Menschen in einigen Gegenden und Quellen zu Ehren der Quellgöttin, möglicherweise auch der Fruchtbarkeits- und Frühlingsgöttin Ostera, mit frischen Grün schmückten. Man erhoffte damit den Dank der Göttin und damit reichlich Wasser für Mensch und Tier. Manche Brunnen sind zum Teil mit mehreren tausend Eier geschmückt, die auf meterlangen Ketten aufgereiht und zusammen mit Perlen und grünen Zweigen zu kunstvollen Kronen, Spitzen und anderen Formen festgesteckt wurden.



Der größte Osterbrunnen er Welt steht in Sulzbach Rosenberg nahe Nürnber. In 1 1/2 Jahren mühevoller Arbeit erstellte der dortige Arbeitskameradschaftsverein mit 16.501 Eiern einen gigantischen Osterbrunen und schaffte es damit 2005 ins Guinnes-Buch der Rekorde. Sämtliche Eier wurden von Mitglieder selbst ausgeblasen und bemalt. Eine echte M“ei“sterleistung! Hier kann man ziemlich unten einige Fotos davon sehen!



Aber wie ihr an meinen Fotos seht haben auch andere Gemeinden einen sehr schönen Osterbrunnen. An diesem Brunnen in Langweid ( Alle Brunnen- und Eierfotos, außer dem ersten, habe ich in Langweid 2008 aufgenommen ) war zur Erklärung dieses Schild aufgestellt.


Es gab auch das Osterwasser, dem eine eine fruchtbarkeits fördernde Wirkung zugesprochen wurde, wenn es am Ostersonntag ganz früh morgends von der Quelle geholt und schweigend nach Hause gebracht wurde. Auch in der Kirche wurde das Osterwasser zur Taufe verwandt. Nach dem Volksglauben werden Kinder, die mit Osterwasser getauft wurden, besonders intelligent. Ganz früher wurde auch im fließenden Osterwasser am Ostersonntag die Wäsche gewaschen.

Wie aber paßt der Osterhase ins Bild?

Ganz einfach: Der Hase war früher das Tier das zum nahen Frühlingsfest als erstes wieder zu sehen war. Und da er auch in den Gärten auftauchte um das erste Grün zu naschen, war es da nicht auch möglich das er Eier versteckte? Aber es war im Anfang nicht allein die Aufgabe des Hasen. In Westfalen oder Hannover fiel diese Aufgabe lange dem Fuchs zu. Der Osterhasenbrauch entstand vor mehr als 300 Jahren in der Pfalz, dem Elsass und am Oberrhein. Erste Belege aus dem Jahre 1678 sind von Georg Franck von Franckenau, einem Medizinprofessor aus Heidelberg, überliefert.Erst im 19. Jahrhundert setzte sich der Glaube an den Osterhasen generell durch. Dies gelang allerdings früher bei den Stadtkindern, denn bei der Bevölkerung auf dem Land war wegen besserer Kenntnisse über die Hasen mehr Überzeugungskraft nötig, um an den Osterhasen zu glauben.


Übrigens hat es mit dem Hasen noch eine besondere Bewandnis. Irgendwann begann man in der orthodoxen Kirche ihn auch auf Ikonen darzustellen. Warum? Weil der Hase - so erzählt man es sich jedenfalls - mit offenen Augen schläft. ( Der Hase hat keine Augenlider. ) Das erinnerte die Ikonenmaler daran, dass auch Jesus dem Tod mit offenen Augen ins Gesicht blickte und ihn mit der Auferstehung überwand.
So gehören hartgekochte, gefärbte Eier auch zum Osterfrühstück, bei dem auch ein Hefezopf oder sogenannte: "Schnecken Nudeln" nicht fehlen dürfen. Auch ich habe Schnecken Nudeln gebacken und werde die nächsten Tage das Rezept einstellen.
Von meiner Mutter her weiß ich eine mir unbekannte "Sportart" mit Ostereiern aus Ostfriesland. Als Kind tickten sie ihre hartgekochten Eier gegen einander. Der, dessen Ei heil blieb, gewann und erhielt das andere Ei dazu. Wenn man Glück hatte, gewann man so mehrere Eier.


Dann gibt es noch die Osterfeuer oder auch das Feuerrad einen Berg hinunter zu rollen. Dies sollte den Winter, böse Hexen und Geister austreiben. Hier nennt man es: "Jaudus". Auch sollte der Schein des Osterfeuers Mensch und Haus vor Krankheiten und Unheil bewahren. Wer den Schein erblickte, dem sollte es Glück bringen. Die Osterfeuer wurden häufig auf Hügeln errichtet, um den Schein so weit wie möglich reichen zu lassen, bzw. machte man die Osterfeuer so hoch wie möglich.


Dazu wurde früher das vom Winter abgestorbene Holz auf einem großen Haufen zusammen gelesen, heute wird manchmal extra Neues dazu gespalten. Oben drauf wird eine Figur, die die Hexen und Geister versinnbildlichen soll, dargestellt. das ganze wird dann meist in der Nacht zum Ostersonntag abgebrannt.


Jaudus in Wulfertshausen / Friedberg 2009

Zum Schluß noch eine geographische Besonderheit: Die zu Chile gehörende Osterinsel trägt den Namen weil der niederlämdische Forscher Jakob Roggeveen am Ostersonntag 1722 dort landete.

Für mich als Christ ist es wichtig zu wissen wo diese Bräuche herstammen und was sie eigentlich aussagen. Erst dann kann ich mich entscheiden ob ich sie mitmachen möchte oder nicht. Für Kinder sind das sind ja sehr schöne Bräuche und anzusehen sind sie auch sehr schön, aber auch Kinder werden älter und ich kann ihnen erklären was eigentlich dahintersteckt, so daß sie selbst entscheiden können.

So, ich hoffe ich konnte euch etwas Neues erzählen, für mich jedenfalls war beim Erarbeiten manches neu!

Nun bleibt mir nur Euch allen ein recht gesegnetes Osterfest zu wünschen und rufe Ihnen zu:


Der Herr ist auferstanden! Denkt dran: Er ist wahrhaftig auferstanden! Hallelujah ( was übrügens bedeutet: So sei es oder so ist es!! )

Gesegnete Ostern

 

Quellenangabe: erarbeitet nach: Verteilzeitschrift: Bequem einkaufen in ... Dasing ... und Umgebung, Der Feiertags-Guide von Wolfgang Günther, sowie mit Hilfe von http://www.google.de/

3 Kommentare:

Barbara hat gesagt…

Danke für die vielen schönen Fotos und den informativen Text.

Schön anzuschauen und zu lesen am Ostersonntagmorgen. :-)

Marie-Louise hat gesagt…

Hallo Guilitta
Danke schön für diesen informativen Beitrag und die schönen Foto's. Solche Osterbrunnen mit zur Krone geformtem Grün, habe ich z.B. noch nie gesehen, ich glaube so etwas gibt es bei uns in der Schweiz auch gar nicht. Ich habe durch deinen Beitrag viel neues kennen gelernt. Danke schön!
Ganz liebe Grüsse Marie-Louise

Elisabeth Germann hat gesagt…

Thank you for this information and the wonderful photos! I lese und schreibe auch Deutsch und finde deine Seite immer so erfrischend und erbauend!