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19.10.08

Ich bin Nina oder: Ein Beagle hat`s schwer!

Ich bin Nina, ein 8 jähriger Beagle und möchte euch heute von meinem Besuch bei Guilitta und Willi erzählen, den ich dieses Wochenende zum ersten Mal gemacht habe. Meine zuständigen „2-Beiner“ wollten es sich auf einer Geburtstagsfeier gut gehen lassen und das ist doch nichts für einen anständigen Hund! Da habe ich lieber meine 7 - Sachen gepackt ( Bett, Wassereimer, Futter, Leine, Leckerli, Leckerli und nochmals Leckerli ) und bin zu Guilitta gegangen, auch wenn ich sie gar nicht kannte. Aber ich hörte sie führt ein offenes Haus und jeder ist eingeladen ohne eingeladen zu sein, was ich zwar nicht verstehe, aber das ist eine andere Sache! Nun die Tür war zwar zu als ich kam, das mit dem offenen Haus stimmte also nicht ganz, aber ich bin geblieben als sie die Tür aufgemacht hat, schließlich bin ich friedfertig und dachte: sie ist es hoffentlich auch. Zuerst haben wir einen schönen Platz für mein Prachtbett gesucht, bis wir es mitten in die Küche gestellt haben, auch wenn es die ganze Raumbreite eingenommen hat, aber sich wie zu Hause zu fühlen muß ja schließlich sein!

Später hab ich sie bewogen es ins Wohnzimmer zu stellen, denn dann konnte ich sie ja besser beobachten! Und beobachten ist alles wenn man jemanden kennen lernen will! Aber wenn sie geglaubt hat sie könnte den Teppich schonen hat sie sich geirrt. Ich muste doch die Liegequalität erst mal genauer untersuchen. Der war doch fast noch weicher als mein Prachtbett! Und wenn ich nicht hinschaue, weiß ich auch nicht ob ich das vielleicht nicht darf!
Dann ging es los mit dem Erziehen des neuen „Frauchens“! Das war vielleicht eine Arbeit! Da hieß ihr erst mal beizubringen, dass ich immer ein Leckerli kriege wenn ich etwas richtig gemacht habe! Das gehört sich ja schließlich so!

So alle 3-4 Std. muß ich mich dann kurz draußen bewegen und dafür dass ich mich dann anschließend drinnen auch sauber verhalte, bekomme ich natürlich, wenn ich draußen ein Geschäft abgeschlossen habe, auch ein Leckerli. Dann mußte ich sie doch erst überreden mit mir eine Runde zu gehen, und so unter 1 Std. gehe ich da nicht los, dass muß doch auch belohnt werden, ist doch klar! Ohne mich hätte sie doch die schöne Gegend in der sie wohnt sicher nicht zu sehen gekriegt! Da kann sie glatt froh sein daß ich gekommen bin!
Vorsichtshalber habe ich sie an die Leine genommen, denn wer weiß auf was für Gedanken sie sonst noch kommt! Wenn sie "lanweilig gegangen" ist hab ich sie sogar Ziehen müssen! Man das war Schwerstarbeit! Jetzt weiß ich warum man sagt: Das ist aber ein "Hundeleben!"
Das ist doch auch Leckerlis wert oder etwa nicht? Zwischendurch habe ich auch noch Test´s mit ihr gemacht: Etwas so: wann bekommt ein Hund ein Leckerli? Wenn man bettelt oder wenn man etwas richtig gemacht hat? Na ja, da hat sie kläglich versagt, wenn ich nur recht treuherzig guckte, merkte ich schon, gleich ist sie hin und weg, aber das war ja natürlich nicht meine Schuld. Seht ihr nicht wie ehrlich ich bin? Sollte ja nur ein Test sein und Gehirnjogging soll ja gesund sein! Sie meinte zwar ich sei verfressen, aber das fand ich beleidigend. Schließlich wollte ich ja nur etwas für ihre Gesundheit tun! Und von der ganzen Arbeit allein kriegt man ja schon Hunger!
Da bin ich dann einfach im Garten kurz ausgebüxt und zur Nachbarin gelaufen, die war sogar so freundlich mir ihre letzten beiden Würstchen aus dem Kühlschrank zu holen! Das kommt so wenn man mich beleidigt, dann brauche ich einfach Trost! Guilitta hat zwar mit mir geschimpft: ich soll doch nicht betteln, aber das ist ja nicht meine Schuld wenn die Nachbarin mir Würstchen schenkt! Soll ich etwa ablehnen und sie beleidigen? Gute Nachbarschaft ist doch wertvoll, da werde ich mich schwer hüten Negativ einzugreifen! Stellt euch vor was noch passiert ist: Frauchen meinte doch wahrhaftig zwischendurch, sie könnte in Ruhe am PC arbeiten, aber da hab ich doch ihr schnell klargemacht dass das nicht so einfach geht! Streckt sie doch ihre Beine aus und will es sich gut gehen lassen, aber dass ohne mich! Schließlich brauche ich ja auch etwas Platz!
Und wer sagt denn dass ich im Körbchen liegen soll? Ich sage wo es mir gefällt und wo ich bleibe. Ich muß ja auch aufpassen daß sie mir nicht wegläuft und das kann sie nicht wenn ich mich auf ihre Füße lege! Na ja, im großen Ganzen ging es ja gut, auch wenn Abends der so genannte "Herr des Hauses" auftauchte und dachte dass er das Zepter wieder übernimmt. Ja, wo war er eigentlich den ganzen Tag? Ich gebe mir die größte Mühe dem Frauchen was bei zu bringen und er ist einfach weg, und dann kommen und etwas sagen wollen. Dem hab` ich erst mal lautstark klargemacht dass ich jetzt da bin und das Zepter nicht aus der Hand gebe und ihn dann anschließend erst Mal ignoriert und lieber das neue Frauchen beim Baden bewacht, ein Hund hat ja schließlich auch gern einen erfreulichen Anblick und ich wollte ja nicht das sie wieder vergisst was ich ihr beigebracht habe. Und er sollte merken das ich jetzt das Zepter habe und bestimme wo´s lang geht. Nun ja, gnädigerweise habe ich vorm Schlafengehen eine kleine Runde mit ihm gedreht, nachdem das neue Frauchen ihm lang und breit erklärt hat wie er mit mir um zu gehen hat.
So hatte er etwas Bewegung und konnte beruhigt schlafen gehen in der Meinung: er käme mit mir ebenfalls zurecht , und ich, weil ich ihn in dem Glauben gelassen habe und dachte, ich hab Ihnen das ganz gut beigebracht. Und schließlich war ich hundemüde von der ganzen Arbeit! Heute bin ich schon ganz gut mit Beiden fertig geworden. Das die Leckerlis dabei ausgegangen sind, war nicht meine Schuld. Ich bin eben ein ganz braver Hund. Bei der Nachbarin war leider auch nichts mehr zu holen, das habe ich heute mit treuherzigem Blick noch mal kurz überprüft. Die Würstchen hätten ja schlecht werden können, aber leider: Nichts! Zum Glück kam eine andere Nachbarin und wollte sich anbiedern bei mir. Sie hat nämlich eine Erzfeindin von mir bei sich wohnen, eine „gewöhnliche Hauskatze“ – und das mag ich nicht! Aber in der Not schmecken die Katzen - Leckerli auch nicht schlecht! Aber von wegen, mich streicheln lassen dafür, so weit geht die Freundschaft nun doch nicht! Zumal sie mir nach 3 Leckerli gesagt hat das sei genug! Woher will sie denn das wissen? Ist sie etwas Hunde-Hellseherin?
Für die Gesundheit von Guilitta habe ich heute auch ganz schön geschuftet. Mensch war das anstrengend, dauernd aufzustehen und sich ihr mitten in den Weg zu legen. Und dann bleib mal hart, wenn sie bittet und bettelt daß du deinen Platz räumst damit sie durch gehen kann! Das braucht ganz schön "Standvermögen", bzw. meine ich: "Liegevermögen!" Da war ich richtig froh das meine 2-Beiner kamen und mich wieder abgeholt haben, weiß ich doch, sie haben zu Hause noch Leckerli, auch wenn Sie sich nicht testen lassen, da sie wissen was ich eigentlich will und im Geben kleinlicher sind! Aber besser weniger als gar keine mehr! Na ja, meine Empfehlung für Euch ist: Man kann schon gut mit Beiden auskommen, wenn man genug Leckerli mit nimmt und weiß wie man dran kommt! Tschüß bis zum nächsten Mal! Nina, der Beagle
Ach, hab ich glatt vergessen, ich bin ja auch das Schmankerl der Woche, was auch immer das sein soll: Wer mich applizieren will, kann mich hier finden hat Guilitta gesagt, aber ich möchte nicht bedroht werden! Ich weiß wenn sie arbeitet hat sie immer scharfe Werkzeuge in der Nähe! Hier kann man auch eine Hundehütte finden, allerdings bin ich ein Haushund und halte es unter meiner Würde da rein zu gehen! Und hier gibt es einen netten Mysterie Quilt, unter dem schläft sich sicher ganz gut! Und hier gibt es etwas zu lachen, ich brauch so etwas nicht! Jetzt geh ich aber schlafen! Nina

3 Kommentare:

Fuchsienrot hat gesagt…

Ach Guilitta, was für ein köstlicher Post! Ich habe ihn mit einem große Schmunzeln gelesen. Wer hatte es denn jetzt schwerer, ihr mit Nina oder Nina mit euch? *lach*
Das mit dem Hinterherziehen kann ich jedenfalls gut nachvollziehen. Eine ehemalige Nachbarin hatte einen Beagle und wenn sie mit ihm unterwegs war, hat er sie immer gezogen. Das war jedes Mal ein Bild für die Götter, wenn es im Dauerlauf durch die Straßen ging. Bei denen daheim war eindeutig der Hund der Anführer.
Einfach zu erziehen ist diese Hunderasse wohl nicht.
LG und eine schöne Woche
Angelika

Simone hat gesagt…

Hallo Guilitta,
der Bericht ist wirklich sehr schön zu lesen und macht mir Spaß.
Vielen Danke für deinen freundlichen Kommentar in meinem Blog. Glaube mir, niemand ist zu dumm eine solche Karte zu machen.
Wenn du eine haben möchtest schreibe mir eine eMail mit deiner Adresse und du wirst sehen, dass es ganz einfach geht.
Liebe Grüße
Simone

angela hat gesagt…

Ja das ist ein tolles Hundeleben. So eine nette Betreuerin möchte ich als Hund auch haben.Ich glaube das Wochenende hat dir sehr viel Spass gemacht. Liebe Grüsse Angela