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29.12.08

Himmel und Hölle


Stadtrat Ewald beim Nachtgebet

Mein Mann und ich waren gestern in Ottmaring, einem kleinen Dorf hier in der Nähe, in einer „himmlischen Komödie mit teuflischer Spannung“ im Laientheater. Dies war schon das 3. Mal , da sie sehr gut spielt. Der Titel hieß, wie gesagt Himmel und Hölle. Ursprünglich ein schwäbisches Stück wurde es für Bayern umgeschrieben. Die Fotos sind aus der letzten Reihe ohne Blitz gemacht, ich finde dafür sind sie ganz gut geworden. Für den Blitz war es einfach zu weit weg. Entschuldigt also bitte die Qualität.


Inhalt: Ewald, ein schlitzoriger Stadtrat, der im Leben kaum etwas getan hat was nicht zu seinem Vorteil war und dabei tatkräftig jeden übers Ohr gehauen hat, seine Ehefrau betrogen und hintergangen hat, stirbt im ehelichen Schlafzimmer beim Glühbirne wechseln an einem Stromschlag und wacht zu seiner eigenen Überraschung im Himmel auf.





Dort weiß man nicht dass er kommt, und versucht anhand seiner Papiere herauszufinden, ob er dableiben kann oder an die Konkurenz in die Hölle abzugeben wäre. Dabei helfen die Bücher die sein Leben aufzeichnen.
Engel Ordnikus
Der Engel Ordnikus ist sehr sauer dass er nicht Bescheid weiß über die Neuaufnahme und das unangemeldetes Erscheinen und stutzt den Landrat Ewald erst mal zurecht und bringt ihm bei wie man im Himmel zu erscheinen hat. Dabei flucht er über Ewald, dessen Benehmen ihm auf die Nerven geht.
Ewald hat Angst vor Engel Ordnikus und davor in die Hölle zu müssen.
Dieser versucht zu verhandeln um dableiben zu können und als der Engel zu Petrus abgerufen wird um die Schuldfrage zu klären, wer das zu verantworten hat das Ewald unangemeldet kam, reißt Ewald mal schnell ein paar schlechte Taten –Seiten aus dem Buch , während Ordnikus die Schuld auf den faulen Außendienst Mitarbeiter - sprich -Schutzengel schiebt, der im Augenblick des Unfalles wohl geschlafen hat. Dem Teufel, der in der Abwesenheit des Engel im Himmel erscheint und ihn schon sucht, da er wegen seiner Taten in der Hölle schon zur Legende wurde, macht dieser vor, er sei der Engel und bringt ihm nun seinerseits bei wie er zu erscheinen hat. Als Ordnikus zurückkehrt, schmeißt er den Teufel raus weil er meint dass schon der nächste Tote auf seine Abrechnung wartet. Bei der nun anschließenden Taten-Zählung kommt es nun leider auf einen Gleichstand der guten und schlechten Taten. So wird nun die nächste Tat nach seinem Tod entscheiden soll wo er hinkommt. Über dieses Schicksal soll nun seine Frau Anna und seine verhasste Schwiegermutter Marlies, sowie ihre Cousine Martha und deren Mann Albert entscheiden.
Ewalds Schutzengel der mit ihm zu ihrem Treffen in Ewalds Haus geht kann ihre Gewissen zum Leben erwecken. So hört Ewald nun entsetzt das Kondolenzgespräch mit und zwischen drin hält der Schutzengel jeweils die Szenen an und lässt die Gewissen sprechen, was hinter den Sätzen für Gedanken standen. Sie stehen sie im krassen Gegensatz zum Gesagten!
Ewald schafft es zwar die herausgerissenen Seiten aus dem Tatenbuch verschwinden zu lassen, aber der Teufel taucht auf und bringt diese nun auch noch ans Licht. So ist es eindeutig, aus dem Kondolenzgespräch sowie aus den herausgerissenen Seiten : Es bleibt nur die Hölle, in die der Teufel ihn gleich mitnehmen will. Bittend und flehend wacht er schließlich in seinem Bett auf und versteht gar nicht das alles nur ein Traum war. Nun nimmt er sich vor sich zu ändern und alles auszulöschen, Da erscheint noch mal der Engel und Teufel am Bett, allerdings jetzt unsichtbar für Ewald, und sie unterhalten sich darüber dass schon so vielen es so ergangen ist und es doch nur eine Änderung auf Zeit war und im Grunde sich die Menschen nicht geändert haben und schließen eine Wette ab, wer den nächsten Toten bekommt. Offen bleibt ob auch Ewald Opfer solch einer Wette war!
Auf humorvolle Weise wird gezeigt dass es auch in Himmel und Hölle nicht anders zugeht als auf der Erde selbst, denn auch dort gibt es Bürokratie, auch dort wird geschimpft, geflucht gemauschelt und sogar gewettet.

Fazit: Erwartet hatte ich wieder einmal ein lustiges Bühnenstück von guten Laienschauspielern dargestellt. Gesehen habe ich ein perfekt dargestelltes, sehr interessantes Theaterstück welches stark zum Nachdenke anregte. Besonders gelungen war die Darstellung des Gewissens, das nicht von den Personen selber gesprochen wurde, sondern jeweils von eigenen Personen.
Die Person die das dachte und das Gewissen das sprach, wurde jeweils lichtvoll angestrahlt, während die anderen Personen im Dunkeln regungslos verharrten, so dass die Szene das der „Lebensfilm“ angehalten wurde perfekt rüber kam und man alles genau unterscheiden konnte.
Erinnert hat es mich an die Bibelstelle: Offenbahrung 20,12. Und ich sah die Toten, Groß und Klein, stehen vor dem Thron, und Bücher wurden aufgetan. Und ein andres Buch wurde aufgetan, welches ist das Buch des Lebens. Und die Toten wurden gerichtet nach dem, was in den Büchern geschrieben steht, nach ihren Werken. Das es aber dort so zugeht wie auf der Erde und wir dort verhandeln können glaube ich nicht! Auch glaube ich nicht dass allein unsere Taten zählen, aber sie zählen mit! Es zählt, ob wir eine persönliche Beziehung zu Jesus Christus Gottes Sohn haben oder nicht.
  

1 Kommentar:

SchneiderHein hat gesagt…

Das Stück hört sich wirklich interessant an. Auch die Idee mit dem 'extrenen' Gewissen gefällt mir.
LG Silke